Zu Besuch auf dem größten Europäischen VR-Event
Unser Bericht von der digitalen Edition des Laval Virtual World Festivals.
Seit 20 Jahren findet in Laval das “Laval Virtual World” Festival statt und bringt seitdem jährlich die Fachleute zum Thema Extended Reality zusammen. An drei Tagen können Besucher Workshops, Präsentationen, Awardverleihungen und weiteren Programmpunkte erleben – nur dieses Jahr ist alles anders. Reisen und Großveranstaltungen sind nicht erlaubt und so findet das ganze Event digital und virtuell statt. Sabrina aus unserem Places _ Team hat sich das ganze angeschaut und erzählt uns im Interview, was man auf einem virtuellen Festival erleben kann.
Du bist warst in den letzten Tagen Gast der Laval Virtual World – erzähl mal ganz kurz in zwei Sätzen, was hinter dem Event steckt?
Laval Virtual ist ein Festival für Virtual Reality. Jedes Jahr treffen sich bis zu 10.000 VR-Begeisterte aus der ganzen Welt im französischen Laval. Sie halten und hören Vorträge, geben Workshops und bringen die neuesten VR-Anwendungen mit.
Also war das ganze nicht als digitale Veranstaltung geplant? Wie war dein eigentlicher Plan?
Nein, ganz und gar nicht. Dass es jetzt digital stattfindet, war großer Wunsch der Community und der Partner. Das Festival vor Ort musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, aber die gesamte Community wollte sich trotzdem treffen und die Vorträge und auch andere Programmpunkte online erleben. Ich hätte gerne meine Koffer gepackt um vor Ort die Menschen aus verschiedensten Ländern zu treffen.
Wie sieht das Programm des Events aus? Was kann man alles erleben?
Viele Programmpunkte wurden sehr gut umgesetzt. Alle Speaker treten trotzdem auf. Auch die TechTalks werden in verschiedenen virtuellem Räumen gehalten. Leider fiel allerdings das Testen von VR-Anwendungen komplett aus. Davon lebt ja eigentlich so ein Festival. Dafür lag der Schwerpunkt jetzt mehr auf den Vorträgen und dem Zusammentreffen der Community.
Was war besonders faszinierend und vielleicht sogar besser als bei einem Live-Event?
Es war unglaublich, wie viele Leute sich auf das digitale Abenteuer eingelassen haben. Zwischen zeitlich waren über 2.000 Nutzer auf dem Campus unterwegs. Alle super entspannt, auch wenn die ein oder andere Präsentation mit technischen Problemen gestartet ist. Also dieses Verständnis der Nutzer, dass alles ein Experiment ist und noch nicht alles funktioniert hat mich sehr beeindruckt. Ich habe sehr viele Vorträge gehört, die ich bei einem Live-Event vielleicht nicht alle gesehen hätte. Man kann von dem einen Vortrag in den nächsten springen und erspart sich somit die Zeit die man bräuchte um von A nach B zu kommen. Dadurch war ich viel konzentrierter auf die Vorträge und habe mich nicht von anderen Dingen ablenken lassen, wie man das manchmal auf einer Messe macht.
Und was klappte noch nicht ganz so gut?
Die Umsetzung in VR hat noch nicht so gut funktioniert. Mir wurde direkt sehr schlecht als ich die VR-Brille nutze, da die Fortbewegung einen ziemlich zugesetzt hat. Und das obwohl ich mich fast tagtäglich in der VR befinde.
Teilweise gab es auch kleine Tonprobleme aber nichts was mich jetzt groß gestört hat.
Das verrückteste Erlebnis?
Es sieht immer sehr verrückt aus wenn Leute die mit der VR-Brille online sind und ihre Controller gerade zur Seite gelegt habe oder komisch halten, dadurch nimmt der Avatar eine – sagen wir – unnatürliche Körperhaltung ein. (lacht) Aber auch sonst mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen am Strand zustehen und einem virtuellen Feuerwerk zuzugucken war ein tolles Erlebnis.
Fazit der ganzen Erfahrung? Was hast du mitgenommen?
Ich bin sehr beeindruckt davon was die Veranstalter auf die Beine gestellt haben! Es kann das richtige Festival leider noch nicht ersetzten, da die Technik noch nicht so weit ist, dass man auch die VR-Anwendungen austesten kann, wie man es vor Ort gemacht hätte. Aber die Vorträge, Diskussionen und TechTalk waren schon sinnvoll umgesetzt. Generell war die ganze Community offen und man konnte sich gut connecten.