Creative _ Places
Creative _ Places
Zum zweiten mal nach 2019 kamen sechs Künstler*innen zusammen um eine Woche gemeinsam an einem Kunstprojekt unter Einsatz von AR und VR zu arbeiten. Die Kreativen kamen dabei sowohl aus der Nähe (Beate Gärtner und Jan Schulten), aus anderen Teilen Deutschlands (Lena Biresch, Ilja Mirski, Kathi Schulz) und aus dem nahen Ausland (Lucas Dewulf aus Gent, Belgien). Aber nicht nur geographisch wiesen die Künstler*innen eine unterschiedliche Herkunft vor – auch ihre kreativen Ansätze unterscheiden sich. Die Einflüsse reichen von Dramaturgie über Sounddesign, von Regie über bildende Kunst bis hin zu klassischer Medienkunst und immersivem Storytelling. Am Sonntag vor dem Places _ VR Festival trafen sich die 6 Akteure dann zum ersten mal in ihrem Arbeitslabor für diese Woche, dem Subversiv auf der Bochumer Straße.
Die Künstler*innen
Lena Biresch
Theaterregisseurin aus Hamburg
lenabiresch.de
Lucas Dewulf
Nearly Norman
Kreativer Technologe und immersiver Storyteller aus Gent, Belgien
nearly.norman
Beate Gärtner
Medienkünstlerin aus Essen
beategaertner.com
Ilja Mirsky
Dramaturg aus Tübingen
Ilja Mirsky
Jan Schulten
Sounddesigner aus Essen
janschulten.de
Kathi Schulz
Künstlerin aus Düsseldorf
kathischulz
Die Social-VR Performance detached setzt sich mit den Grenzen digitaler und analoger Welten, Kontrolle und Voyeurismus auseinander. Jeweils drei Besucher*innen nehmen an der interaktiven Performance teil. Beim Betreten des Raumes wird den Besucher*innen eine Tastatur und ein Tablet zugewiesen. Diese sind verbunden mit einem/r Performer*in, die ein HMD tragen. Während der dreiminütigen Performance können die Besucher*innen wie in einem Videospiel die Performer*innen über Eingaben an einer Tastatur kontrollieren. Die Befehle der Besucher*innen werden von den Performer*innen in VR durch ihre Avatare ausgeführt. Die Avatare können im virtuellen Raum miteinander interagieren. Der VR Space mit den Avataren ist für die Besucher*innen auf einer Livestream-Projektion zu sehen.
Durch Handlungskette (Besucher*in → Performer*in → Avatar) werden mehrere Realitätsebenen eröffnet. Da die Performer*innen sich in VR befinden ist zwischen Besucher*in und Performer*in im physischen Raum keine Kommunikation möglich, nur über die digitale Ebene können die Besucher*innen mit den Performer*innen kommunizieren. detached unterstreicht unter dem Aspekt der digitalen Transformation die Verschmelzung von analogen und digitalen Realitäten und öffnet die Tür zu einem neuen Konzept der VR Kunst. Der Realitätsbruch, welchen das Medium VR hervorruft, wird in detached von den Besucher*innen nicht auf einer formal ästhetischen Ebene durch die direkte Anwendung des HMD erfahren, sondern wird durch die Komplexität von Beziehungen, Netzwerken, digitaler Kommunikation und die Synthese von analogen und digitalen Realitäten herbeigeführt. Der Fokus der Arbeit liegt daher nicht auf den visuellen Erfahrungen, welche das Medium VR selbst zu bieten, sondern erforscht neue künstlerische Möglichkeiten des Umgangs und des Potenzials von VR- Technologien. In dem Konzept der Arbeit muss ebenfalls die Definition Betrachter*in und Spieler*in neu verhandelt werden. Durch die Verschmelzung von analogen und digitalen Ansätzen verweist die Arbeit auf eine radikale Digitalisierung, erweitert die Definition des Mediums VR und hinterfragt wie in Zukunft künstlerische VR Erfahrungen und Anwendungsbereiche aussehen könnten.
Impressionen
Fotos Places _ VR Festival / Frank Vinken / Medienmalocher, Ravi Sejk
Im Livestream vom Freitagabend war Künstlerin Kathi Schulz stellvertretend für die Künstler*innen-WG im Interview mit Festivalleiter Matthias Krentzek zu Gast. Im Gespräch erzählt sie vom WG-Leben der Gruppe, den kreativen Prozess und ihre VR-Art-Performance unter dem Titel “DE TACHED”.
Presse
21. August 2020 – WAZ -Bastian Rosenkranz
Gelsenkirchener Festival “Places”: Kunst für neue Realitäten
Jurymitglieder
Daniela Berglehn ist bei der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft Leiterin des Förderbereichs Kultur und Kuratorin des VISIT-Programms.
Denise Gühnemann liebt Games seit ihrer Kindheit und King’s Quest IV. Dementsprechend arbeitet sie seit 2012 im Bereich Games und Medienbildung, aktuell am Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der TH Köln.
Daniel Hengst ist ein Berliner Medienkünstler. Für seine Leistungen als Medienkünstler erhielt er 2014 den Dr. Otto-Kasten-Preis. 2019 war Daniel Hengst selbst als Künstler ein Teil von Creative _ Places.
Claudia Jericho ist Leiterin der Geschäftsstelle von Creative.NRW. Seit 25 Jahren arbeitet die Betriebswirtin Claudia Jericho zwischen, für und mit Kultur und (Kreativ)Wirtschaft.
Krischan Jan-Eric Wesenberg ist international tätiger Musiker und Produzent aus Gelsenkirchen. Neben eigenen Bandprojekten wie “Roter Sand” oder “Wesenberg” produziert er in seinem Gelsenkirchener “Studio 600” internationale Musicacts.
Creative Places 2020 ist ein Projekt des
Insane Urban Cowboys e.V.
Gefördert von der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft gGmbH im Rahmen des Places _ VR Festival.
Creative _ Places 2019
Vesela, Vladimir, Farina, Frederika, Clemens und Daniel sind 2019 für eine Woche in unsere Künstler WG gezogen. Was sie entwickelt und ausgestellt haben könnt ihr hier sehen: